Isartor, München

Das Isartor ist eines der drei erhaltenen historischen Stadttore von München

Die Münchner Stadtmauer hatte einst vier Tore - drei von ihnen sind heute noch erhalten: das Karlstor 64, das Sendlinger Tor 58 und das Isartor. Das Isartor führte nach Osten aus der Stadt heraus, direkt zur Isar hin. Vor dem Tor befindet sich der Isartorplatz, der heute Teil des Altstadtrings ist, der Grenze zur Münchener Altstadt.

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Das Isartor besteht aus einem Mittelbau, der drei Durchgänge enthält. Auf dem Mittelbau befindet sich der große Hauptturm des Stadttores. Der Mittelbau wird von zwei etwas kleineren Türen und den sogenannten "Barbakanen" (Befestigungstürme) flankiert. Sowohl die Türme als auch die drei Tore sind sehr gut erhalten und entsprechen noch ihrer ursprünglichen mittelalterlichen Gestaltung.

Die Geschichte des Isartors

Die Geschichte des Isartores geht bis ins 14. Jahrhundert zurück: 1337 ließ Herzog Ludwig IV. - der spätere Kaiser "Ludwig der Bayer" - das Isartor im Zuge des Baues einer neuen Stadtmauer zur Verteidigung der Stadt errichten. Nach knapp 500 Jahren war eine Restaurierung des Tores dringend notwendig. König Ludwig I. beauftragte im Jahre 1833 den Architekten Friedrich Wilhelm von Gärtner mit der Wiederherstellung des Tores. Bei diesen Arbeiten erhielt das Isartor auch Bilder von verschiedenen Wappen an den beiden Flankentürmen und Fresken mit historischen Szenen, die den Siegeszug Kaiser Ludwigs ("Ludwig der Bayer") nach der Schlacht von Ampfing im Jahr 1322 darstellen sollen.

Seit 1860 erhielt der Mittelturm eine große Turmuhr. Diese Turmuhr sei ursprünglich für das Karlstor 64 vorgesehen gewesen. Jedoch war der Turm des Karlstores bei einer Explosion beschädigt worden, so dass dort keine Uhr angebracht werden konnte. Die Uhr fügte man dann am Isartor ein.

Nachdem das Isartor im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, erfolgte bis 1957 der zunächst eher provisorische Wiederaufbau. Schäden und Baumängel blieben zum Teil bestehen. Die defekte Uhr wurde allerdings nur durch ein recht schlichtes Exemplar ersetzt.

Das Tor wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt

In den Jahren 1971 und 1972 wurde das Isartor erneut restauriert und saniert. Bei diesen Baumaßnahmen konnte das ursprüngliche mittelalterliche Aussehen wieder zum Vorschein gebracht werden. Die nachträglich angebrachte einfache Turmuhr wurde entfernt.

Das spiegelverkehrte Ziffernblatt am Isartor

Seit November 2005 kann man nun wieder eine Uhr am Isartor sehen, sowohl auf der Westseite als auch auf der Ostseite. Während die Uhr auf der Ostseite den üblichen Aufbau hat, verfügt die Uhr auf der Westseite über ein spiegelverkehrtes Ziffernblatt. Da sie jedoch rückwärts läuft, kann man auch hier die aktuelle Uhrzeit ablesen. Dieses Kuriosum ist ein Einfall des "Valentin-Karlstadt-Musäum" - hier hält man es mit Willy Brandt: "In Bayern gehen die Uhren anders".

Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor

Bereits kurz nachdem 1957 der Wiederaufbau des Isartores beendet war, wurde im Tor das "Valentin-Karlstadt-Musäum" untergebracht: 1959 eröffnete das "Musäum" seine Ausstellung in Erinnerung an den Münchner Volkssänger und Komödianten Karl Valentin und seine langjährige Partnerin Liesl Karlstadt. Ein Besuch des Museums am Isartor ist durchaus interessant: Charme und bayerischer Humor ergeben eine witzige Ausstellung. Außerdem kann man die Gelegenheit nutzen, um sich im gemütlichen Café "Turmstüberl" im Turm des Isartores zu stärken.

Den Weg vom Isartor 42 hinein in die Münchener Altstadt bis hin zum Marienplatz  1  nennt man Münchens "Tal". Diese Fläche diente früher den Fuhrleuten, Hufschmieden und Wagnern als Rastplatz. Einige von ihnen siedelten sich hier fest an und richteten sich ein: So reihten sich bald Wirtshäuser wie an einer Perlenschnur aneinander.